Wie dumm muss man eigentlich sein!? Ich stehe kurz vorm Klippeneck auf dem Feld. Nein, nicht weil's im Endanflug nicht gereicht hätte. Das wäre noch zu verzeihen gewesen. Sondern weil der Rückschlepp zu knapp kalkuliert war (oder der Gegenwind zu stark, aber das hätte man ja gewusst). Ich ärger mich jetzt noch.
Aber von vorne. Heute gabs endlich Tasks für alle. Und Premiere für mich. Für uns 280 km, erst rüber in den Schwarzwald, dann zurück einmal die Alb hoch und runter. Dass es nicht einfach würde, ahnte ich schon. Viel Wind (West) und Cirrenfelder. Gegen Abend allenfalls Schauer. Die Cirren und Schauer hielten sich vornehm zurück. Mit dem Wind hatte ich meine Mühe. Die anfängliche Querung gegen den Wind in den Schwarzwald lief trotz einer kleinen Ausgrabung nicht allzu schlecht. Zurück auf die Alb mit Rückenwind erstaunlich gut. Ich freute mich auf den "Alb-Fräs". An der Alb-Kante angekommen ging dann das Theater los. Die Schläuche kaum mehr zu finden, verrissen und eckig. Ein Low Safe nach dem anderen bis zur östlichen Wende.
Wie soll da wohl der Rückweg gegen den Wind vonstatten gehen? Zu Anfang eigentlich erfreulich gut. Einmal per Zufall in einen guten Schlauch getappt, machte die Sache mit etwas mehr Luft unterm Flügel für einen Moment wieder etwas einfacher und ich glaubte wieder daran, dass es zum fertig fliegen reichen könnte. Das hielt aber nicht lange an und am Fluplatz Münsingen, etwa auf halbem Weg, war endgültig Schluss. Den Rest kennt ihr.
Resultate
Heute waren wir dran mit der Aufbauübung. Am morgen hatte es noch geregnet. Briefing auf 12 Uhr verschoben und niemand glaubte wirklich an einen Task. Offene und Standardklasse mussten aufbauen, die anderen zwei wurde von Anfang an neutralisiert. Die Offene Klasse wurde dann tatsächlich in die Luft geschickt. Luftstart um 16:13. Zwar konnte niemand den Task fertig fliegen, aber es wird gerade noch knapp eine gültige Wertung geben. Die Standardklasse als zweite in der Startreihe wurde vor dem Start noch neutralisiert. Haben wir die Aufbauübung also auch überstanden.
Pünktlich zum Wettbewerb kommt das schlechte Wetter. Ist ja immer dasselbe. Die Standardklasse und Doppelsitzer wurde gleich zu Beginn neutralisiert. 18-Meter und Offene Klasse durften ihre Flugzeuge aufbauen und zum Start aufstellen. Und erst dann wurde neutralisiert. Also alles wieder zurück. Immerhin musste ich (Standardklasse) nicht vergebens aufbauen.
Berichte des Veranstalters gibt's hier: http://www.klippeneck-wb.de
Da morgen der Wettbewerb beginnt, machen wir heute nur einen kleinen Task um zu trainieren. Vor allem auch die Endanflüge. Am Abend ist Einschreiben und Eröffnungsbriefing. Da sollten wir nicht zu spät zurück sein und schon gar keine Aussenlandung riskieren. Der Aufbau-Platz füllt sich langsam.
Und Sarah fliegt zum Lager-Abschluss persönliche Bestleistung. Gratuliere!
Die Flüge: GuidoFabianSarah und DarioMartinMeiner
Wetterprognose schon wieder sehr gut. Der Sommer hat sich wohl extra für unsere Klippeneck-Woche aufgespart. Diesmal klappt auch der Start ab der Winde auf den ersten Versuch, der Einstieg gelingt sofort und die Basis ist schon früh hoch, auf 2000m. Fabian und ich wollen zusammen in den Schwarzwald. Die Querung erweist sich als ziemlich tricky. Insbesondere ich traue mich nicht recht, direkt rüber zu fliegen und eine frühe Aussenlandung zu riskieren. Wir versuchen, eine gute Linie zu finden. Klappt aber eher mässig.
Wir holen die erste Wende im Süden, Schluchsee. Anschliessend den Schwarzwald hoch Richtung Norden. Irgendwie wills aber nicht richtig ziehen. Die Schläuche sind zwischendurch sehr mühsam zu finden und auszudrehen. Mehrere Fluchwörter hallen durchs Cockpit. Im Nachhinein gesehen war zwar der Schenkel mit einem 77er Schnitt gar nicht so schlecht. Aber wir waren wohl zu ungeduldig und wollten endlich Tempo machen, um die verlorene Zeit bei der Querung aufzuholen.
Schliesslich haben wir noch einiges vor. Wir wollen den Klassiker um Stuttgart rum fliegen. Wie sich herausstellt, haben wir aber die Wende zu weit nördlich gesetzt. Da ist alles blau und auch wenns nicht mehr allzuweit wäre ist uns das Risiko zu gross, uns da zu versenken. Also lassen wir die Aufgabe sein und fliegen zurück Richtung Alb. Fürs nächste mal wissen wir's. Guido hat seine Wende noch ein gutes Stück weiter nördlich gesetzt, ist etwas früher dran, kann etwas höher aufdrehen und versuchts mit seiner ASH 25. Er lässt 1600m im Geradeausflug ohne ein Steigen durch und muss sich aus 700m wieder ausgraben. Wir sind zufrieden mit unserer Entscheidung.
Auf der Schwäbischen Alb geht's mal wieder wie Sau. Mit hohem Tempo fliegen wir die Alb bis Ulm ab. Dort stoppt uns eine grössere Gewitterwolke. Also wieder zurück. Auch wenn wir unsere Aufgabe nicht vollenden konnten, das Resultat war doch nicht weit davon entfernt und wir sind richtig happy. Und wir haben alle Regionen rund um's Klippeneck mal gesehen. Wir sollten also gut auf den Wettbewerb vorbereitet sein.
Die Flüge: - Guido- Fabian- Dario und Sarah- Meiner
Hammertag oder nicht? Die Chance war da, Prognose nicht schlecht. Heute morgen aber allgemeine Ernüchterung. Wie so oft dieses Jahr. Ein grosses Feuchtefeld lag schon am morgen etwa 200km östlich vom Platz und es war jetzt schon absehbar, dass längere Aufgaben wohl kaum drinliegen würden. Allgemein und vor allem Richtung Schwarzwald hohe Gewitterwahrscheinlichkeit. Am Platz hat's dann auch schon einigermassen gut angefangen zu kumulieren. Aber es trug noch nicht so recht. Die meisten mussten zwei mal an die Winde.
Gemeinsam fliegen Fabian und ich Richtung Nordosten. Wir erwischen super Linien, die sogar noch passgenau um die gesperrten Lufträume führen. Nicht zu blau, nicht zu dunkel. Nach 100 km stehen wir an, unsere Wolkenstrasse würde genau in den Luftraum von Stuttgart führen. Weiter östlich ist erst über weite Strecken alles blau, dann kommt das Feuchtefeld. Also zurück Richtung Klippeneck und von da aus noch was anreissen. Weiter westlich im Schwarzwald steht schon eine grosse CB.
Ich will mal die Gegen Richtung Norden erkunden. Immer am Rande der Gewitterwolke lang trägt es super. Links von uns ist es dunkelschwarz. Rechts geht's grad noch und es kommt auch ab und an Sonne rein. Eindrückliche Stimmung. Fabian entscheidet sich irgendwann umzudrehen. Ich finde, es sieht noch zumutbar aus und fliege noch etwas weiter Richtung Nord. Die Gewitterzelle sollte eigentlich recht stationär bleiben. Ich will aber doch nicht riskieren, dass sie allenfalls doch zu weit Richtung Klippeneck zieht und den Heimflug verunmöglicht. Also entscheide ich mich bei Kilometermarke 50 zur Klippeneck umzudrehen.
Richtung Klippeneck wird's dann immer heller. Es ist wieder mehr Sonne drin. Schöne Kumuli stehen bereit. Super. Damit sollte mit dem Rückflug nicht mehr viel schief gehen. Könnte man meinen. Keines der Kumuli trägt mehr. Alles scheint irgendwie abzusterben. Alles Kämpfen hilft nichts mehr und ich stehe zum ersten mal in der Wiese. Hab ich das also auch hinter mir ;) Guido meinte, es sei wohl schon zu viel abgeschattet gewesen und hatte zu wenig Zeit, um sich wieder aufzuheizen. Er war in der selben Region, kam ebenfalls sehr tief, konnte sich aber gerade noch so retten. Fabian kam übrigens gut zurück.
Die Flüge:GuidoFabianSarah und DarioMeiner
So, unser Zelt hat den Sturm der letzten Nacht auch noch überstanden. Heute morgen wieder strahlend schön. Aber auch heute die Prognose ziemlich verhalten. Absinkinversion, blau, Thermik mässig. Immerhin kein Wind mehr. Die einen Wetterberichte meinen zwar, es wäre gar nicht so schlecht. Das Wetter hält sich aber offenbar lieber an die anderen. Starten können wir erst spät, nach dem Mittag. Es reicht nur für Lokalflüge. Macht aber trotzdem Spass. Und bei 6.50 EUR pro Windenstart kann man auch nicht meckern.
Die letzte Nacht und der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Windes. Letzte Nacht hatte schon ein mittlerer Föhnsturm (also Bise um genau zu sein) an unserem Zelt rumgerüttelt. Ausser dass die "Tür" rausflog, blieb aber alles heile und am ursprünglichen Ort stehen.
Die Wetterprognose verhiess ebenfalls nicht viel gutes. Zwar war das Wetter strahlend schön. Aber eine Absinkinversion auf 2000m, kaum eine Wolke am Himmel und der starke Wind (= wenn überhaupt verrissene Thermik) liessen die Streckenerwartungen sinken. Einen Hang, an dem man den Wind ausnützen könnte, gibt's hier im Flachland auch nicht. Also doch, es gäbe die Alb-Kante. Aber da müsste der Wind genau aus der anderen Richtung blasen. Erst wollten wir den Tag doch noch für ein paar Lokalflüge und Thermik-Training nutzen. Wegen des starken Windes und da wir wenn überhaupt sowieso erst um die Mittagszeit herum starten würden, liessen wir uns noch Zeit mit dem Aufbau der Flugzeuge. Wir hatten auch noch die Hoffnung, dass der Wind etwas nachlässt.
Dies war aber nicht der Fall. Und so machten wir uns nach morgendlicher Strecken-Analyse und Theoriestunde auf zu einer kleinen Bike-Tour. Ein guter sportlicher Allgemein-Zustand ist ja der Flugleistung auch nicht abträglich. Und weil wir hier ja im Trainings-Lager sind, halten wir uns auch daran. Mit einer Aussenlandefeld-Besichtigung liess sich die Tour auch noch verbinden.
Derweil stürmt es immer noch. Wir haben gerade nochmal das Zelt nachgezurrt und die "Tür" besser "vernagelt".
Und hier noch die Flüge von gestern (in der Zwischenzeit konnten alle ihre Flüge hochladen)- Fabian - Martin- Dario- Sarah- meine Wenigkeit
Die Wetterprognose für heute war ziemlich gut. Vernünftige potentielle Flugdistanzen waren angesagt. So programmierten wir optimistisch die gestern geplante Strecke um Stuttgart in die Logger. Schnell war dann aber klar, dass doch mehr feuchte Luft von gestern (es hatte Abends noch geregnet) übrig geblieben ist. Die Basis hing noch recht lange tief unten. Da die Zeit mit einem späten Start zu knapp würde, haben wir die Aufgabe gekürzt bis Nördlingen (Höhe Stuttgart) und dann wieder auf der Schwäbischen Alb zurück anstatt um Stuttgart rum. Um etwas die Gegend kennen zu lernen und sich ans Flachland zu gewöhnen allemal gut genug.
Etwa um 13:00 Uhr starteten wir dann ab der Winde, mehr nach dem Motto "versuchen wir's mal". Aber es ging so einigermassen, wenn auch recht zäh und mit tiefer Basis. Noch dazu standen die Wolkenstrassen quer zum Kurs und es war nicht ganz einfach die richtige Linie zu finden. Dazu auch noch Gegenwind. Harte Arbeit. Immerhin gibt's viele Flugplätze und Aussenlandemöglichkeiten in der Gegend.
Die Bedingungen besserten sich zwar fortlaufend und die Basis stieg an. Ich hatte aber Mühe, meinen Rhythmus zu finden und war zu lange im "Bloss-nicht-absaufen"-Modus unterwegs. So gelang es mir auch nicht, die anfängliche Schnittgeschwindigkeit von lausigen 40 km/h zu steigern. Mein Ziel war eigentlich vor allem, schneller fliegen zu lernen. Aber das war genau das Gegenteil. Langsam wurde klar, dass es niemals um den Task reicht, wenn es so weitergeht. Bei Ulm drehe ich um und nehme Kurs zurück Richtung Klippeneck. Die Wende nehme ich zum Anlass, meinen Flugstil endlich dem Wetter anzupassen. Zusätzlich gibt's jetzt Rückenwind-Unterstützung. Ich finde endlich einen guten Rhythmus und die knapp 100 km zurück zum Klippeneck flitzen in einer Stunde unter mir durch. 95er Schnitt. Da kommt Renn-Feeling auf. So hatte ich mir das vorgestellt. Oke, mit etwas weniger wäre ich auch schon zufrieden gewesen.
Die Wolkenstrassen werden auch immer schöner und da der Task eh schon abgeschrieben ist und man keiner Kurslinie mehr folgen muss, hänge ich mich da zusammen mit Fabian noch drunter bis der Tag ausklingt.
Den anderen gings auf dem Task etwa ähnlich wie mir, niemand konnte fertig fliegen. Sarah und Dario haben jeweils mit Guido zusammen im Doppelsitzer eine Runde gedreht. Eindrücklicher erster Tag, viel neues gesehen und viel gelernt! Vor allem dass selbst mässige Windgeschwindigkeiten von 20 bis 25 km/h einen grossen Einfluss auf die Schnittgeschwindigkeiten haben (neben anderen Faktoren).
(Der OLC-Server spinnt bei der Fluganmeldung grad rum. Den Flug gibt's also später)
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Heute gings endlich los, Abfahrt Richtung Klippeneck auf der Schwäbischen Alb. Die nächste Woche sind wir hier im Segelflug-Lager, organisiert von Guido Halter von der Segelfluggruppe Säntis. Aus Ragaz sind wir zu dritt. Sarah und Dario fliegen im Doppelsitzer und ich im Einsitzer. Das Lager dient auch als Vorbereitung für den Wettbewerb in der Woche darauf, wo ich erste Wettbewerbs-Erfahrungen sammeln möchte.
Den heutigen Tag haben wir nach der Ankunft mit Zelt- und Flugzeug-Aufbau und einer kurzen Flugplatz-Besichtigung verbracht. Letzteres wird hier zur halben Velotour. Das Gelände ist einfach riesig und man könnte auch zu dritt nebeneinander landen. Am Abend gabs dann noch einen kurzen Theorie-Block und Strecken-Vorbereitung für den nächsten Tag. Das Wetter schaut gut aus und ich bin gespannt, wie es sich hier im Flachen fliegen lässt.