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Blog / 2007
Mittwoch, 21. Februar 2007   Dominik Mauchle
Am Wochenende vom 17./18. Februar - besonders am 18. - zeigte sich eine sehr spezielle Wettersituation. Bei einem Süd-Überdruck von 7hPa weht im Tal ein föhniger Südwind mit Böen bis zu 30 km/h in Laax, während es am Crap (2220m) nahezu windstill ist und am Vorab (3000m) sogar mässiger NW-Wind herrscht.

Von Osten her wird kalte Landluft auf die Alpensüdseite transportiert, die rund 10 Grad kälter ist als die Luftmassen auf der Alpennordseite. Dies ist auf der Temperaturkarte und im Emagramm sehr schön zu erkennen. Da kalte Luft schwerer ist als Warmluft, entsteht ein höherer Luftdruck auf der Alpensüdseite und damit auch die ausgleichende Luftströmung vom höheren zum tieferen Luftdruck. Die Kaltluft fliesst über den Alpenhauptkamm und schiebt sich dort unter die warmen Luftmassen. Dies resultiert einem böigen Südwind in den unteren Luftschichten. Man spricht in diesem Fall von seichtem oder flachem Föhn. Die stabile Grenzschicht zwischen Warm- und Kaltluft sorgt dafür, dass die Höhenströmung unabhängig von der Föhnströmung ist.


Temperaturkarte vom 18. Februar 2007
(Quelle Wetterzentrale; anklicken zum Vergrössern)


Emagramm vom 18. Februar 2007, Payerne rot und Milano blau
(Quelle SMA; anklicken zum Vergrössern)

Diejenigen, welche am 18. Februar fliegen waren, berichteten dementsprechend von wenig Wind am Start und sehr turbulenten Bedingungen am Landeplatz. Falls du an diesem Tag auch in der Luft warst oder das Wetter sonst beobachtet hast, schreib doch einen Kommentar dazu.

Weitere Infos zum seichten Föhn gibts im Swiss Glider vom März 2006 und zum betreffenden Wochenende bei der SMA.
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